Der dunkle Kuss der Nacht by Martina Bernsdorf

Der dunkle Kuss der Nacht by Martina Bernsdorf

Autor:Martina Bernsdorf [Bernsdorf, Martina]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-10-20T16:00:00+00:00


* * * * *

Alix hatte einen ausgesprochen frustrierenden Morgen hinter sich gebracht. Sie war noch einmal alle Obduktionsberichte durchgegangen, um ein Muster zu finden, welches sie bisher vielleicht übersehen hatten. Danach hatte sie sich noch einmal Ted Kleinmanns Berichte vorgenommen, aber auch da ließ sich nichts Neues finden. Zwar hatte man bei allen Leichen verschiedene Fasern gefunden, aber auf jedem Menschen sammelten sich solche Spuren an. Nichts davon hatte eine Übereinstimmung ergeben und ließ sich auf den Täter beziehen.

Die Suche im Computer, nach Polizeibeamten, auf die das Täterprofil zutreffen könnte, war ebenfalls lang und ermüdend gewesen. Momentan führte Marcus einige Gespräche mit den Männern und Frauen, die der Computer schließlich ausgespuckt hatte. Alix war sich ziemlich sicher, daß dies eine Sackgasse war. Ihr Hauptverdächtiger blieb Stuart Redson, und sie hatte sich mit einigen Informanten des Drogendezernats unterhalten, was zumindest einige interessante Dinge zutage gefördert hatte.

Allerdings blieb die Frage, wie Redson, sollte er der Täter sein, an die Informationen über Upton gekommen war. Fairbanks und Baker ließen sich vielleicht noch erklären, ihre Art des Todes bezog sich auf das, was sie getan hatten, genau wie bei Upton. Nur war die einzige Möglichkeit, das über Upton zu wissen, seine Polizeiakte zu kennen.

Alix rieb sich über die Nasenwurzel. Eine andere Möglichkeit waren noch die medizinischen Unterlagen des damaligen Opfers, in denen das Ausmaß ihrer Verletzungen und die Art, wie es dazu gekommen war, auch ausführlich aufgelistet gewesen waren. War dies vielleicht eine mögliche Quelle? Gab es auch medizinische Unterlagen von Fairbanks´ Sohn oder Ehefrau? Hätte man auf diese Weise auf Fairbanks´ schmutziges Geschäft kommen können? Baker könnte wegen seiner Sexualpraktiken auch öfter Gast in einer Notaufnahme gewesen sein, und womöglich auch seine Partnerinnen. Es war keine sehr wahrscheinliche Spur, aber Alix beschloß, Marcus und Helen darauf anzusetzen. Vielleicht fand sich eine Übereinstimmung, womöglich waren alle in dem selben Krankenhaus behandelt worden. Das Klopfen an der Tür zu ihrem kleinen Büro riß Alix aus diesen wenig erfolgversprechenden Ermittlungsansätzen.

Sie hatte eigentlich schon den ganzen Tag darauf gewartet. Claire hatte ihr diesmal vorher gesagt, womit sie sich beschäftigte. Nachdem Carmilla auch in Kanada nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war, hatte sich Claires Suche auf die europäischen Polizeizentralen erstreckt. Bis zu ihrer Volljährigkeit war Carmilla, oder Alysande Zaander, wie damals noch in ihrem Paß gestanden hatte, in den Niederlanden aufgewachsen.

Ihr Herz schlug ein paar Takte schneller, als sie sah, daß Claire einen Aktenordner unter den Arm geklemmt trug. Was auch immer sie ausgegraben hatte, offensichtlich gefiel es Claire nicht sonderlich. Ein Schatten lag auf ihrem feingeschnittenen Gesicht.

„Du hast etwas gefunden?“ Alix gelang es nicht ganz, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen. Sie sah, wie es in Claires Augen bekümmert aufflackerte, während sie Alix gegenüber Platz nahm. Sie legte den Aktenordner mit geschlossenem Deckel auf den Schreibtisch zwischen ihnen. Alix machte keine Anstalten, ihn zu öffnen.

„Ich habe etwas über Redson herausgefunden.“ Alix wußte, daß sie eine Vermeidungstaktik einschlug, die nicht aufgehen konnte. Sie würde sich dem stellen müssen, was Claire herausgefunden hatte.

Claire durchschaute Alix´ Versuch der Verzögerung, aber ging darauf ein.



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